Was braucht es, um in Grenzbereichen Höchstleistungen zu erbringen? Der Profisegler Oliver Heer wird im Herbst anlässlich der Vendée Globe alleine nonstop um die Welt segeln und gab uns als unser heutiger Gast einen Einblick in dieses Thema.
Die Journalistin Silvia Affolter führte mit Witz und eingehenden Fragen durch das Gespräch. Als Erstes sprachen sie über den Umgang mit Ängsten. Oliver Heer arbeitet mit einem Mental Coach, der ihn mit diversen “Tools” ausstattet, die er in Krisenmomenten anwenden kann. Denn die Frage ist nicht, ob eine Krise kommt, sondern wann – und diese Vorbereitung ist schon die halbe Miete.
Mentale Stärke lässt sich genauso wie Durchhaltewillen und Motivation üben. Auch der Umgang mit dem Alleinsein, das man allerdings nicht mit “einsam sein” verwechseln darf: Physisch ist er zwar alleine auf dem Boot, aber er ist nicht einsam, sondern kann mit seinen Liebsten und seinem Team jederzeit in Kontakt treten.
Die knappste Ressource an Bord ist Zeit. Oliver verbringt 8h täglich am Computer mit Wetterdaten oder Konkurrenzbeobachtung.Tägliche Kontrollrundgänge und allfällige Reparaturen sind notwendig (am wenigsten gerne klettert er den Mast hoch…) oder macht Medienarbeit für Social Media Kanäle und Journalisten. Und natürlich gibt es auch Momente, in denen er eine fantastischen Sonnenaufgang oder eine Begegnung mit Delphinen geniessen kann.
Komfort gibt es auf einem solchen Rennboot nicht. Geduscht wird, wenn es regnet, und die kalorienreiche Ernährung besteht aus 5 verschiedenen, gefriergetrockneten Pulvermenüs, die Oliver mit Wasser auf seinem Gaskocher anrührt. Auf die Frage, was er nach seiner Rückkehr als Erstes essen wird, meint er “einen knackigen Salat und ein schönes Steak!”
Beim anschliessenden Flying Dinner konnten sich die Gäste weiter mit Oliver über die Bewältigung von herausfordernden Lebenssituationen austauschen und die Faszination für Olivers Abenteuer lag förmlich in der Luft – ein rundum gelungener Abend!
